PV Anlagen auf Agrargebäuden

Wenn PV-Anlagen auf Gebäuden der Agrartechnik (Ställe etc.) installiert werden, sind zusätzlich zu Kleinanlagen auf Wohnhäusern verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.

Fünfleiter-System ab Einspeisung

Was im gewerblichen Gebäudebau schon mehrere Jahre Standard ist (DIN VDE 0100-444 u.a.), der konsequente Aufbau einer Elektroinstallation als Fünfleiter-System (TN-S), wurde von den Errichtern bisher bei PV-Anlagen sträftlich übersehen. Überall findet man TN-C (Vierleiter-) Installationen, die oftmals mit Kosten begründet werden.
Die ganzen Argumente, warum ein TN-S-System genutzt werden soll gelten natürlich auch bei auf-Dach-PV-Systemen. Zudem definiert die DIN-VDE 0100-705 (Errichten von Niederspannungsanlagen - Elektrische Anlagen von landwirtschaftlich und gartenbaulichen Betriebsstätten) im Kapitel 705.411.4.3: "In Fällen, in denen die Anlage als TN-Betrieb betrieben wird, müssen hinter dem Speisepunkt der elektrischen Anlage getrennte Neutral-und Schutzleiter sein."

Erdung von PV-Anlagen

Wenn PV-Anlagen mittels Metallrahmen auf einem Gebäudedach installiert werden, wie es meistens der Fall ist, ist es ganz wichtig, den Aufbau zu erden und damit einem Blitzstrom bzw. Blitzteilstrom zu ermöglichen, unproblematisch zur Erde abzufließen. Ist dies nicht sicher gestellt, kann es zu undefiniertem Überspringen des Blitzes kommen, verbunden mit dem stark erhöhten Risiko, dass es dabei zu Schäden durch blitzbedingte Überspannung kommt. Springt der Blitzteilstrom auf die DC-Zuleitung zum Wechselrichter über oder koppelt dort ein, ist der Wechselrichter-Defekt vorprogrammiert.
Wie erdet man richtig? Vorhanden ist ein Ringerder in der Regel nicht, also wird man Erdspieße eintreiben. Dies sollte dann aber möglichst oft - also verteilt - erfolgen, damit sich Blitzströme möglichst verteilen können. Am Anschlusspunkt der Erdspieße sollte eine Verbindung untereinander erfolgen, damit die Erdübergangsimpedanz möglichst niedrig ist.
Dann hat man auch eine ausreichend niederimpedante Erdung für den PE-Anschluss der Blitzstromableiter bzw. Überspannungsschutzkomponenten.