Fehlendes Verständnis

Bei Ortsterminen im Zusammenhang mit massiven Schäden sind oft auch die jeweiligen Elektro-Unternehmen anwesend. Das ist auch gut so, denn nur so können die Erfahrungen der Sachverständigen auch in der Fläche verbreitet werden.

Es ist nur erschreckend, wie wenig Know-how und Verständnis der normale "Elektriker" zunächst für EMV-geeignete Installationen hat. Meist ist diesem Personenkreis gar nicht bewusst, dass der Schaden letztendlich durch die eigenen falschen Arbeiten begünstigt wurde und wahrscheinlich bei richtiger Ausführung gar nicht aufgetreten wäre.

Wenn man das Problem dann mit verschiedenen Beispielen erklärt, wird es den betreffenden Personen wohl langsam bewusst, dass ihre "klassische" Installation fehlerbegünstigend wirkt.

Betrachten wir die Problematik einmal ganz nüchtern. Die Unternehmen werden förmlich zugeschüttet mit Normen, die regelmäßig erscheinen, alte Normen ersetzen oder zusätzlich zu alten Normen neu bestehen.

Wie soll bei dem heutigen Wettbewerbsdruck in kleineren Unternehmen der Wissenstransfer erfolgen? Wie soll ein Inhaber / Meister in halbwegs überschaubarer Zeit erkennen, was er umsetzen muss und was nicht? Dazu sind die theoretischen Ausführungen in den Normen auch nicht gerade geeignet, das Verstehen der relevanten Inhalte zu ermöglichen. So bliebt nur das Literaturstudium und die eigenen Erfahrungen.

Solange in Fachzeitschriften bei Leserzuschriften die Antwort-gebenden allerdings auf einem nur mäßigen EMV-Status sind, darf man sich nicht wundern, wenn mit einer Antwort auf eine Leseranfrage das Unverständnis wieder verstärkt wird. Mir hat selbst ein solcher Autor am Telefon gesagt, er kenne viele Rechenzentren, die mit TN-C-Systemen ohne Probleme arbeiteten. Ich kenne viele dieser Installationen, wo Störungen der IT-Systeme seitens des IT-Personals mit riesigem Aufwand zu lösen versucht wird. Nur deshalb, weil der IT-Mann nichts von der Elektrotechnik versteht und umgedreht.

Die Unternehmen, die selbst den Leidensdruck eines Schadens erlebt haben, haben meistens daraus gelernt und präsentieren gute Installationen.

Ich kenne mehrere Unternehmen, die realisieren konsequent nur hochqualitative Infrastrukturen, zu entsprechenden Preisen. Die Auftragsbücher sind voll, der Gewinn ist mehr als gegeben. Das zeigt mir immer wieder, dass Jammern über schlechte Auftragslage und damit begründete Low-Price-Installationen der falsche Weg ist.