Prioritäten

Zur Reduzierung des Risikos von Überspannungsschäden gibt es eine klare Prioritätenliste:

1. Schritt: Umsetzung eines durchgängigen TN-S-Systems im Objekt

Wenn Sie ein Haus bauen, setzen Sie ja auch zuerst eine Haustüre ein, die verschließbar ist und nicht eine Alarmanlage bei offenem Eingang.

Ohne ein (auch messtechnisch überprüftes) TN-S-System sind alle weiteren Maßnahmen praktisch wirkungslos. Das zeigt die Erfahrung all der Sachverständigen, die sich wie ich seit Jahren mit dem Themengebiet intensiv beschäftigen.

2. Schritt:

Lokalisieren Sie die Eintrittpunkte, wo Blitz-Teilströme (das Haupt-Problem) ins Objekt eindringen können. Wenn Sie dabei Probleme haben, nutzen Sie Hilfskonstruktionen wie einen Wasserfluss oder Einbrecher, die über die verschiedenen Wege ins Objekt gelangen können. Mit praktischen Vergleichen verstehen insbesondere Laien die Problematik wesentlich besser.

An diesen Eintrittsstellen sollten Schutzkomponenten dazu eingerichtet sein, die schädigenden Energien abzuleiten (zur Erde) und weg vom Objekt-Inneren zu halten. Diese Schutzeinrichtungen sollten gestaffelt errichtet werden, starke Komponenten (z.B. Blitzstromableiter, im Bereich der Elektro-Hauptverteilung) zur Ableitung der massiven Energie. Was dann noch durchkommt wird an der nächsten Stelle (z.B. Unterverteilung) abgeleitet. Das entspricht übrigens dem Blitzschutzzonenkonzept.

Überspannungsschutz im Aktionismus einzusetzen, ohne die Schritte in der richtigen Reihenfolge zu gehen, bringt vom Nutzen her wenig.